Hören - Sehen - Erleben



Jagd und Musik sind seit Urzeiten eng miteinander verbunden; aber vom menschlichen Jagdruf über das einfache Tierhornsignal bis hin zum mehrstimmigen Klang aus Metallröhren war ein langer Weg. Seit dem 17. Jahrhundert gibt es die über vier Meter langen zum Parforcehorn gewundenen Jagdmusik-Instrumente, die allein mit der Naturtonreihe einen Stimmumfang von 3 Oktaven aufweisen. Diese weitwindigen Blechblasinstrumente ohne Züge und Ventile vermitteln als Naturhorn aus der Gruppe der Waldhörner gleichermaßen einen naturhaft urwüchsigen wie auch romantisch poesievollen Hornklang. Jagdmusik in ihrer ganzen Bandbreite von der Signaltradition über Volkslieder und klassische Kompositionen wie den Jägerchor aus der Oper Freischütz bis zur konzertanten Jagdfanfare aus Haydns Parforcejagd und natürlich die Hubertusmesse mit den sakralen Melodien stehen auf dem Spielplan des  Parforcehorn-Bläsercorps.


Aktuelle Termine


CREDO   für  CREDAMUS 

Parforcehorn-Bläsercorps Gifhorn spielt

H u b e r t u s m e s s e

  im Magdeburger Dom

 

Der krönende Abschluss der Messesaison 2024 war für die 16 Bläserinnen und Bläser des Parforcehorn-Bläsercorps Gifhorn am 10. November  das  Benefizkonzert für die CREDAMUS - GLOCKE im Rahmen einer Hubertusmesse. Diese Glocke wird die größte Glocke im Magdeburger Dom und die zweitgrößte in Deutschland sein.

Das Gifhorner Bläserensemble hat in den zurückliegenden Jahren bereits mehrfach in großen Kathedralen musiziert, dennoch hat Günther Kaufmann als musikalischer Leiter nicht versäumt, den Dom vorab auf seine akustischen Eigenarten zu prüfen und gemeinsam mit dem Domorganisten Christian Otto das Musikprogramm zu planen.

„Credamus – Lasst uns glauben !“ wird im Programmheft  als Motto vorangestellt und trifft damit sowohl den Nerv der großen Besucherzahl - viele Gäste blieben trotz hoher Auflage ohne Programm- wie auch die Stimmung der gesamten Liturgie unter Leitung von Pastor Andreas Salefsky. Wir BläserInnen glauben primär an die Kraft unserer Hornmusik, deren Sprache bereits in verschiedenen Ländern verstanden wurde. Das Fürst-Pless-Jagdhorn ist weiterhin für den Jagdbetrieb von Bedeutung, aber mit dem großen Parforcehorn wird die musikalische Umrahmung festlicher Gottesdienste zum Ausdrucksmittel aller natürlichen Gefühle und wesentlichen Elemente des jagdlichen Brauchtums und alten Kulturgutes. In der eindrucksvollen Architektur und historischen Bedeutung des sakralen Bauwerkes mit der jagdlichen  Ausschmückung und dem erwartungsfrohen Besucherstrom entsteht für uns Hornbläser eine spezielle Atmosphäre .

 

Bereits Ende September erreichten wir ebenfalls in Sachsen-Anhalt mit unserer Hubertusmesse in Eimersleben  die Gemeinde in der St.Petri-Kirche, die nur noch für außergewöhnliche Anlässe geöffnet wird. Der zuständige Pfarrer hat zudem noch 18 (achtzehn !) weitere Gemeinden zu betreuen und war über die große Resonanz ( „wie zu Weihnachten“) sichtlich überrascht .

Feste Termine sind die jährlichen Hubertusmessen der befreundeten Jägerschaft Goslar in der dortigen Marktkirche, die ebenso wie die Messe der Jägerschaft Gifhorn - dieses Jahr in der St.Michaelis-Kirche in Ehra -  „ein besonderer Tag im Jagdjahr und im Jahresverlauf sind“.( Zitat: Marion Klopp, Vorsitzende der JS GF )

„Übervoll war die ...geschmückte Kirche, feierlich der Gottesdienst...“ schreibt die Gifhorner Presse.  Was führt Menschen in solch hoher Zahl in Gottesdienste mit dem Hubertussymbol ?

Wir betreiben keinen Personenkult  „zu Ehren von St. Hubertus“, wie es im Jagdlexikon zu lesen ist. Unser  CREDO  ist der Glaube an jagdliche Ethik und Achtung vor der Schöpfung und Natur. Der Musikgelehrte C.F. Daniel Schubart hat im 18. Jhdt. in seiner Charakteristik der Musikinstrumente den Klang der Hörner als „sanfte, den Nachhall weckende, zärtlich klagende Art“ beschrieben. Zugleich stellt er >Es-Dur<  als „Tonart der Liebe, der Andacht und des traulichen Gesprächs mit Gott“ dar. Noch ausdrucksvoller wird er im folgenden Satz:

„ Das Waldhorn - menschlich gedacht – ist ein guter ehrlicher Mann, der sich eben nicht als Genie, sondern als empfindsame Seele fast allen Gesellschaften empfiehlt.“

In der Stiftskirche des Klosters Loccum wurde am 14. Juli 2024  im Rahmen der Konzertreihe „Musik zur Einkehr“  gemeinsam mit dem Parforcehorn-Bläsercorps Gifhorn und Stiftskantor Michael Merkel die Erinnerung geweckt an das gleichnamige Konzert des Jahres 1967 (!) , in welchem der junge Posaunenchor-Bläser Günther Kaufmann seinen musikalischen Zugang und die Passion zur akustischen Darstellung von Halleluja, Halali und Horrido mit dem breiten Spektrum an Jagdmusikinstrumenten fand.  


Konzertreise ins Passauer Land

 

Die viertägige Konzertreise des Parforcehorn-Bläsercorps Gifhorn führte ins Passauer Land und bot dem Hornensemble in der Dreiflüssestadt Passau neben interessanter Stadtgeschichte ein einmaliges Erlebnis im imposanten Barockdom St.Stephan .

Die monumentale Domorgel mit 17974 Pfeifen ist die absolute Attraktion in Passau und imponiert durch ihre optische Erscheinung wie durch den magischen Klang der Pfeifen, die mit ihren Maßen von sechs Millimetern bis hin zu elf Metern Höhe die Sprache der Musik in allen Ausdrucksformen erklingen lässt.

Nach intensiven Kontakten zwischen dem musikalischen Leiter der Gifhorner Horngruppe und dem Domorganisten erhielt Günther Kaufmann die Zusage für ein gemeinsames Konzert von Orgel und Hörnern . Der Luftverbrauch aller vier Teilorgeln beträgt bis zu 80 Kubikmeter pro Minute ; um den Hornbläserinnen und Hornbläsern nicht vor Freude und Aufregung den Atem zu nehmen, wurden sie vom Corpsleiter kurzfristig. aber zielgerichtet , auf dieses hochrangige Musikerlebnis vorbereitet. 

 

Das gemeinsame Musizieren der ausgewählten Choräle war für den hochqualifizierten Dommusiker so überzeugend, dass er die Parforce-Gruppe aus Gifhorn aufmunternd in seinem niederbayerischen Tonfall fragte: „Habt`s noch oan?“ Der Applaus von mehreren Hundert Konzertbesuchern nach unserer Zugabe sowie die anschließenden Gespräche mit vielen Interessierten zu den eher ungewöhnlichen Musikinstrumenten in Kirchen haben gezeigt, dass die Hornisten als Kulturbotschafter aus Gifhorn im Stephansdom ebenso wie zur Hubertusmesse am Folgetag in Pocking-Hartkirchen mit den befreundeten Bläsern aus Niederbayern und am Schlusstag zur Sonntagsmesse im Stift Reichersberg in Oberösterreich viel Freude und Anerkennung ausgelöst haben. Propst Markus Grasl als amtierender Leiter des seit über 900 Jahren existierenden Klosters betonte in seiner Predigt die Freundschaft und Verbundenheit zu den „Gästen aus Gifhorn in Niedersachsen,die die weite Reise von 700 km auf sich nahmen“ und erwähnte in seinem Dialekt das besondere Musikerlebnis, das bei ihm „Ganslhaut“ ausgelöst habe. „Ein herzliches Vergelt`s Gott“ sowie zwei Kästen Wein aus eigener Winzerei begleiteten die Heimfahrt.

 


Die wichtigsten Stationen ("Highlights")

2014

08.11. Frauenkirche Dresden: Mittagsandacht


 

 

09.11. Weinbergkirche Dresden-Pillnitz: Kirchweihgottesdienst


2015

24.10. St. Hedwigs-Kathedrale Berlin: Vorabendmesse mit Domorganist Thomas Sauer


25.10. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin: Gottesdienst mit Altbischof Dr. Martin Kruse und Pfarrer Martin Germer; Orgel: LKMD Christian Schlicke


2016

12.11. Kathedrale zu Dresden: Abendmesse in der Katholischen Hofkirche: „ Parforcehörner und ein Wienerhorn: Prof. Peter Damm; Silbermannorgel: Prof. Thomas Lennartz 


2017

20.10. Rotkäppchen Sektkellerei, Freyburg: „Rotkäppchen-Sektival“ – „Vorband“ zum Konzert des Glenn-Miller-Orchestra


22.10. Naumburger Dom: Sonntagsgottesdienst mit Pfarrer Roland Lehmann; Domkantor: KMD Drafehn


2018

06.10. St. Johannes Baptista Kirche Ramsla: Abendandacht mit Pfarrer Martin Lieberknecht  und Christine Lieberknecht


 

 

07.10. Dom St. Marien Erfurt: Gottesdienst; Orgel: KMD Prof. Silvius von Kessel


2019 

 

20.10. St. Nikolai-Kirche Stralsund: Festgottesdienst; Orgel: KMD Matthias Pech


2020 

 

29.01. - 04.02.: Konzertreise nach Andalusien (Konzert in der Kathedrale Malaga; Konzert im Musik pavillon Mijas; Konzert im Stadttheater Marbella; Messe in der Kathedrale Granada)